Der Bioabfall muss sauberer werden

Wertvoller Rohstoff in der Braunen Tonne ist zu oft verunreinigt

Organische Abfälle müssen deutlich sauberer werden: Eine neue EU-weite Verordnung schreibt den Verwertern von Bioabfall zum Mai 2025 strenge Regeln vor, was Störstoffe angeht. „Es gilt das sogenannte ‚Minimierungsgebot für Schad- und Fremdstoffe‘“, erläutert EBE-Prokuristin Sandra Jungmaier. Die Grenzwerte vor allem für Plastikanteile im Bioabfall werden zum 1. Mai noch einmal gesenkt. In den Vergärungs- oder Biogasanlagen dürfen dann nur noch maximal drei Prozent Fremdstoffe und höchstens 0,1 Prozent Kunststofffolie ankommen. „Weil die Sortierung im Nachhinein extrem aufwendig ist, müssen wir schon in der Braunen Tonne so gut es geht sämtliche Störstoffe vermeiden und verhindern“, betont Jungmaier.

Das galt eigentlich auch bisher schon für alle Haushalte, die eine Braune Bioabfalltonne haben. Die EBE hat jetzt trotzdem erneut ein Infoblatt zur noch besseren Orientierung herausgegeben. Daraus geht beispielsweise hervor, dass Gemüse- und Obstreste, Eier- und Nussschalen, Kaffeesatz oder Grünschnitt ebenso in die Braune Tonne gehören, wie Kleintierstreu aus Spänen oder Stroh, Küchenrollenpapier und sogar kleine Mengen Zeitungspapier. „Ausdrücklich ist die Braune Tonne auch für alle nicht mehr verwertbaren Lebensmittelreste vor und nach dem Kochtopf geeignet“, so Jungmaier. Gemeint sind z. B. (verdorbene) Speisereste, Knochen, Fallobst, Mehlprodukte und nicht flüssige Milchprodukte wie Jogurt oder Käse. „Auf keinen Fall aber dürfen Windeln und Hygieneartikel, Katzenstreu, Blumentöpfe, Frittierfett oder Kaffeekapseln in die Braune Tonne geworfen werden“, mahnt Jungmaier. „Und ganz wichtig: auch biologisch abbaubare Plastiktüten oder Bioeinweggeschirr niemals einwerfen! Hier dauert die Zersetzung in der Vergärungsanlage viel zu lange!“ Das Ergebnis wäre Komposterde mit lauter kleinen bunten Plastikstückchen. „Glas, Steine oder eben Plastik in der Muttererde – das will niemand“, ist sich Jungmaier sicher.

Die Infozettel erhalten Interessierte am Infomobil der EBE. Die richtige Trennung und sauberer Bioabfall sind wirklich wichtige Beiträge für mehr Nachhaltigkeit, so die Entsorgungsbetriebe Essen. Die Müllwerker werden aber nicht zusätzliche Kontrollen der Inhalte von Biotonnen über die bisherigen Sichtkontrollen, Stichproben hinaus durchführen. Bei Fehlbefüllungen gibt es auch weiterhin Hinweise auf den Tonnen – bis hin zur Nichtabholung einer Braunen Tonne bzw. ihrer Entsorgung als normaler Hausmüll.

Hier können Sie unseren aktuellen Flyer zum Thema Biotonne herunterladen.

In den Bioabfall oder nicht?

Alles, was organisch ist und innerhalb kurzer Zeit verrottet, soll in die Braune Tonne geworden werden:

Küchenabfälle, z. B. Gemüse- und Salatreste, Obstschalen und Obstreste (auch Südfrüchte), Eierschalen, Kaffeesatz und zerreißbare Filtertüten, Teebeutel, Knochen, Speisereste
• Pflanzenabfälle, z. B. verwelkte Blumensträuße (Schnittblumen ohne Topf oder Bindedraht), verbrauchte Blumenerde, verwelkte Teile von Zimmerpflanzen
• Gartenabfälle, Baum-, Strauch- und Heckenschnitt (zerkleinert), Rasenschnitt  (angetrocknet), Wildkräuter, Laub/Nadeln, Blumen- und Pflanzenreste, Unkraut und Moos
• Brot, Backwaren, sonstige Mehlprodukte
• Ernterückstände, Fallobst, Nussschalen
• Fisch-, Fleisch-, Lebensmittelreste (auch verdorben)
• Kleintierstreu (nur Späne und Stroh; KEIN Katzenstreu!)
• Küchenrollenpapier
• nicht flüssige Milchprodukte (wie Jogurt oder Käse)
• Zeitungspapier in Maßen (KEIN Hochglanzpapier!)

Diese Stoffe gehören NICHT in die Braune Tonne:

• Plastiktüten, Abfallbeutel (auch KEINE Bioabfallbeutel!)
• Arzneifläschchen oder Gläser mit Lebensmittelresten
• Bauschutt, Bodenaushub, Straßenkehricht, Steine
• Wurzelholz und dicke Äste
• Binden, Tampons und andere Kosmetik- oder Hygieneartikel bzw. Windeln
• Bioeinweggeschirr und -schalen, Bioeinwegbesteck
• Frischhaltefolie und andere Folien
• Hundekotbeutel
• Kaffeekapseln, Espressokapseln, Teekapseln
• Metall, Verbundstoffe
• Speiseöl, Frittierfett
• verpackte Lebensmittel
• Verpackungen aus Kunststoff
• Blumentöpfe, Grablichte, Schaumstoffe wie Styropor