Wenn die Abfallabfuhr nicht durchkommt

Tag für Tag leeren die Mitarbeiter der Abfallabfuhr der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) tausende Abfalltonnen in der Stadt. Egal ob Altpapier, Bio-Abfälle oder Restmüll: wenn die Mitarbeiter problemlos an die Tonnen kommen, dauert die Abfuhr nur wenige Momente und die Tonnen sind wieder leer.

Doch immer häufiger stehen die EBE-Mitarbeiter vor dem Problem, dass sie die Tonnen gar nicht erreichen können, weil falsch abgestellte Autos Straßen so verengen, dass für die Sammelfahrzeuge kein Durchkommen mehr ist. „Zugeparkte Straßen gehören leider mittlerweile zu unserem Alltag und sind ein Problem, mit dem wir ständig zu kämpfen haben“, sagt Silvia Wenk, Leiterin der Abfallwirtschaft bei den Entsorgungsbetrieben Essen. Die Folge: nicht geleerte Tonnen und dadurch Frust bei Bürgern und Mitarbeitern. Doch warum kommt es immer wieder zu diesen Situationen, was unternehmen die EBE aktuell und welche Lösungsansätze gibt es langfristig?

Wo liegt das Problem?

Die Abfallsammelfahrzeuge sind große, breite LKW. In engen Straßen, in denen Autos noch ohne Probleme durchkommen, kann es für die EBE-Fahrzeuge schnell zu eng werden. Gerade in Kurven und Mündungsbereichen von Straßen benötigen die Wagen ausreichend Platz. Wird die Straße etwa durch ein falsch parkendes Auto oder eine unachtsam positionierte Baustellenabgrenzung verengt, ist die Durchfahrt für die Sammelfahrzeuge oftmals zu schmal. Unsere Fahrer entscheiden vor Ort auf Basis geltender Vorschriften über die Arbeits- und Verkehrssicherheit, ob eine Durchfahrt zur Tonnenleerung möglich ist. Ist eine Durchfahrt nicht möglich, können in der Regel die Tonnen in dem entsprechenden Straßenabschnitt leider nicht wie geplant geleert werden.

Warum können an derselben Adresse manche Tonnen geleert werden und manche nicht?

Die Mitarbeiter der EBE fahren zur Leerung der unterschiedlichen Tonnen auch an unterschiedlichen Leerungsterminen an. Ein Hindernis, das eben noch eine Leerung verhindert hat, kann kurz darauf schon wieder weg sein. So entsteht dann leider schnell der Eindruck, dass manche Tonnen gar nicht, andere hingegen immer geleert werden können.

Können Falschparker nicht einfach abgeschleppt werden?

Wir als Entsorgungsbetriebe können selbst keine Falschparker abschleppen lassen. Hierzu benötigen wir die Unterstützung des Ordnungsamts. Da unsere Touren bedarfsgerecht geplant werden, bleibt unseren Mitarbeitern auch keine Zeit, auf einen Abschleppwagen zu warten. Durch die nicht eingeplante Wartezeit bliebe nur noch wenige Zeit für die restliche Tour, wodurch andere geplante Leerungen ausfallen müssten.

Was können die Entsorgungsbetriebe machen, um das Problem zu lösen?

Die Entsorgungsbetriebe sind an der Lösung solcher Standortprobleme sehr interessiert und versuchen diese aktiv herbeizuführen. Ist eine Straße häufiger verparkt, wenden wir uns an die Verkehrsraumüberwachung der Stadt Essen und melden die Straße und den Leerungstag. Außerdem verteilen unsere Kollegen Informationsschreiben an die Anwohner. Darin wird auf das Problem aufmerksam gemacht und die Anwohner darum gebeten, Autos so abzustellen, dass unsere Sammelfahrzeuge die Straße sicher befahren können. Wir versuchen ebenfalls, mit beteiligten Akteuren vor Ort – also etwa Wohnungsbaugesellschaften – in Kontakt zu treten und gemeinsam mit der Stadt Lösungen zu erarbeiten. Dies können etwa Sperrmarkierungen, temporäre Halteverbote oder kleine Umbaumaßnahmen sein, um das Befahren der Straße zu ermöglichen.

Meine Tonne wurde nicht geleert, weil die Straße verparkt war. Was nun?

Die Kollegen der Abfallabfuhr versuchen die Leerung der ausgefallenen Abholtermine zeitnah nachzuholen, meistens noch am selben Tag. Verparkte Straßen werden dazu – wenn es sein muss – mehrfach angefahren. Gebührenrechtlich sind wir allerdings dazu angehalten, unsere Touren möglichst effizient zu gestalten, sodass leider nicht immer spontan und kurzfristig auf ausgefallene Leerungen reagiert werden kann.

Auf unserer Webseite www.ebe-essen.de veröffentlichen wir im Bereich „Aktuelles“ täglich am Nachmittag, ob es Fälle von ausgefallenen Leerungen gibt. Bürgerinnen und Bürger können sich so zeitnah und einfach informieren, ob ihr Stadtteil betroffen ist. Außerdem hilft auch unser Kundenservicecenter gerne bei Fragen rund um das Thema Rückstände weiter. Sie erreichen das Kundenservicecenter von Montag bis Freitag zwischen 7 und 17 Uhr per Mail an info@ebe-essen.de oder telefonisch unter 0201/8542222.

Kann in meiner Straße nicht ein kleineres Entsorgungsfahrzeug eingesetzt werden?

Die Entsorgungsbetriebe verfügen mittlerweile über einige wenige Mini-Fahrzeuge, die speziell für enge Straßen und Rückwärtsfahrten angeschafft wurden. Allerdings ist der Einsatz sehr personalintensiv und die Fahrzeuge verfügen nur über wenig Zuladekapazitäten. Erste Priorität ist es daher immer, das Problem vor Ort gemeinsam mit den Bürgern, der Verwaltung und der Politik zu lösen.