Stadtsauberkeit hat sich in Essen verbessert

Die Straßen der Stadt Essen sind im ersten Halbjahr 2021 sauberer geworden. Das ist das Ergebnis der fortlaufenden Sauberkeitskontrolle der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE). Mit einem stadtweiten Durchschnittswert von 7,3 im ersten Halbjahr war die gemessene Stadtsauberkeit deutlich besser als noch in den Jahren 2019 (8,2) und 2020 (8,6).

Die EBE führen seit Beginn des Jahres 2019 Kontrollen auf allen zu reinigenden Straßen im Stadtgebiet durch. Die Stichproben werden mittels Zufallsprinzip aus einer Datenbank generiert. Zwischen Januar und Juni 2021 wurden insgesamt 6003 Stichproben durchgeführt. Das Qualitätssicherungssystem DSQS, das die EBE dabei benutzt, kommt bundesweit in vielen Städten zum Einsatz und ermöglicht so eine objektive Bewertung der Sauberkeit.

41 Essener Stadtteile mit sehr gutem Ergebnis

Bei den Stichproben werden alle Reinigungsobjekte – also Fahrbahn, Gehwege, Parkbuchten und Baumscheiben – innerhalb einer Straße begutachtet und anhand einer vorgegebenen Bewertungsskala benotet. Die vergebenen Noten werden dann zu einem Durchschnittswert berechnet. Die Skala reicht dabei von einem unzureichenden Sauberkeitsergebnis (>12) bis zu einem überdurchschnittlichen Ergebnis (<6). Der jetzt stadtweit erreichte Wert von 7,3 wird als sehr gutes Sauberkeitsergebnis bewertet und von Großstädten nur selten erreicht.

„Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg“, freut sich EBE-Geschäftsführer Stephan Tschentscher über das Ergebnis. Für das erste Halbjahr 2021 weisen insgesamt 41 Stadtteile Essens ein sehr gutes Sauberkeitsergebnis auf, lediglich neun Stadtteile erreichen nur ein „gutes bis durchschnittliches“ Ergebnis.

Ergebnisse fließen in Planung mit ein

Der Index Stadtsauberkeit wird fortlaufend von der Abteilung Straßenreinigung der Entsorgungsbetriebe ausgewertet und analysiert. Die aufgenommenen Sauberkeitswerte erlauben es, stadtteilspezifisch zu erkennen, wo in Sachen Sauberkeit noch der Schuh drückt.

Fallen Gegenden oder einzelne Straßen negativ auf, können schnell Maßnahmen dagegen getroffen werden, wie Anja Wuschof, Leiterin der Straßenreinigung bei der EBE, erklärt: „Hier können wir mit einer Erhöhung des Reinigungsrhythmus, dem Aufhängen von neuen Papierkörben oder dem gezielten Einsatz der Citysauger gegensteuern.“ Dass diese Maßnahmen fruchten, zeigt sich nun in der gestiegenen Stadtsauberkeit.

Jahreszeiten und Corona-Effekte ablesbar

Bei der Auswertung der Bewertungen lassen sich zudem bestimmte saisonale Effekte erkennen. „Mit der Blüte im Frühjahr, dem Wildwuchs im Sommer und der Laubzeit im Herbst gibt es regelmäßig aufkommende Jahreszeitphänomene, die wir in der Statistik ablesen können und entsprechend reagieren und planen“, so Wuschof. Daneben lassen sich aber auch Auswirkungen der Corona-Maßnahmen erkennen. So verschlechterte sich die Sauberkeit in der Stadt während der Lockdown-Zeit kurzfristig, weil vermehrt „To Go“-Artikel und Lieferdienste genutzt wurden. Auch nach den Lockdowns war ein kurzweiliger Anstieg der Verdreckung zu beobachten, weil es Menschen vermehrt ins Freie gezogen hat und der öffentliche Raum nicht zuletzt durch die damals vorhandenen Reisebeschränkungen intensiver genutzt wurde als sonst.

Zigarettenkippen großes Sauberkeitsproblem

In mehr als der Hälfte der Fälle (52,4 Prozent) sind übrigens weggeworfene Zigarettenkippen Schuld an einer schlechten Bewertung der Sauberkeit. Verpackungen (5,01 Prozent), wilde Ablagerungen (3,68 Prozent) und Kaugummis (3,55 Prozent) machen lediglich einen kleinen Teil der beanstandeten Verschmutzungen aus.

Im Vergleich der Stadtteile schneiden jene Gegenden von Essen besonders gut ab, die eher ländlich geprägt sind. Dichtbesiedelte Stadtteile haben mit deutlich mehr Verschmutzungen zu kämpfen.