Reinigung der Stadt wird mit KI weiter optimiert
Eine unauffällige Kamera an der Kleinkehrmaschine – aber mit großer Wirkung: Die EBE testen jetzt eine neue Künstliche Intelligenz (KI), um die Stadtsauberkeit weiter zu verbessern. Mit Hilfe hochauflösender Kameraaufnahmen und ihrer Auswertung mit KI wird der Sauberkeitsgrad von Straßen, Wegen und Plätzen detailliert kartografiert. „Bislang haben Begeher die Sauberkeit in Essen kontrolliert und sämtliche Abfälle, Zigarettenstummel oder Laub auf den Wegen aufwendig mithilfe einer App erfasst“, erklärt Ulrich W. Husemann, Geschäftsführer der EBE. „Heraus kam ein Sauberkeits-Index für jeden Stadtteil, der Aufschluss über den Grad der Verschmutzung an verschiedenen Orten gab. Das wird jetzt mit unserem neuen Pilotprojekt alles genauer, schneller und noch objektiver.“
Konkret schickt die EBE jetzt an drei Fahrzeugen montierte Kameras inklusive Messsystemen auf Tour. Sie erfassen alles, was auf öffentlichen Straßen liegt: von der kleinsten Kippe über leere Getränkepackungen oder -becher bis hin zur wilden Müllkippe mit Lattenrost und Matratze. Die Arbeitsabläufe der EBE-Fahrer bleiben unverändert, nur eine kleine Box vorn im Fahrzeug und eine Antenne weisen auf die neue Technik hin. Die Daten landen bei der EBE, bereits ausgewertet nach Art und Menge der Verschmutzung.
KI unterstützt mit harten Fakten in Echtzeit
„Sämtliche Abfälle auf öffentlichen Straßen zu lokalisieren und damit den Sauberkeitsgrad exakt zu kennen, bringt für uns viele Vorteile“, erläutert EBE-Geschäftsführer Karsten Woidtke: „Wir können Touren optimieren, wo nötig die Reinigungsintervalle erhöhen, sogenannte Hotspots identifizieren und schneller reagieren. Unser Ziel ist es nach wie vor, die Servicequalität hochzuhalten – und die KI unterstützt uns dabei mit harten Fakten in Echtzeit.“ So könnten auch die Angebote noch mehr auf den Bedarf ausgerichtet werden: Wo sollten vielleicht Hundekotbeutel-Spender aufgestellt werden? Wo fehlt ein Aschenbecher? Und wo sind die Papierkörbe am Leerungstag oft noch leer oder bereits überfüllt?
Für bestmöglichen Service immer am Puls der Zeit sein und Innovationen ausprobieren
Zunächst will die EBE zwölf Monate lang im Auftrag der Stadt Essen den Einsatz der „Cortexia“ genannten KI-Technologie testen und möglichst viele Straßen, Plätze und Wege in den drei Pilotrevieren immer wieder per Kamera erfassen – alles unter strengster Einhaltung des Datenschutzes: Die aufgenommenen Bilder werden umgehend automatisch in digitale Metadaten umgewandelt und nicht gespeichert. „Wir wollen engmaschig analysieren, was die KI uns bringt und ob sie die Erwartungen erfüllt“, so Husemann. „In den allermeisten Quartieren sind wir mit der Stadtsauberkeit auch bislang schon gar nicht schlecht, das zeigen uns die vielen positiven Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger. Aber wir wollen natürlich immer besser werden, und die KI kann dabei voraussichtlich helfen.“ „Außerdem“, ergänzt Woidtke, „passen neue technische Lösungen perfekt zu unserem Anspruch, immer am Puls der Zeit zu sein und Innovationen auszuprobieren, um den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt den bestmöglichen Service zu bieten. KI kann da zukünftig ein ganz wichtiger Baustein sein.“