Tonnen-Identsystem geht in die entscheidende Phase
Über Monate liefen intensive Vorbereitungen, nach Ostern geht es dann wirklich los: Die EBE werden im Auftrag der Stadt Essen das digitale Identifikationssystem für alle Grauen, Braunen und Blauen Tonnen nach und nach scharfschalten. Nachdem die Testphasen gut verlaufen sind, können zukünftig nur noch Tonnen geleert werden, die auch digital erfasst sind. „Wir haben im vergangenen halben Jahr an allen Tonnen kleine Transponder-Chips sowie Aufkleber mit einem Strichcode und einer Behälternummer angebracht“, erklärt Sandra Jungmaier, Prokuristin der EBE. „So ist jetzt jede einzelne Tonne einem Hausanschluss zugeordnet, und wir wissen genau: Diese Tonne gehört zu dieser Adresse und wird an diesem Tag geleert.“
Nur noch digital erfasste Tonnen werden geleert
Konkret funktioniert das Identsystem so: Die Sammelfahrzeuge für Restmüll, für Altpapier und für Bio-Abfälle erkennen alle Tonnen, die den kleinen Transponder-Chip und den Strichcodeaufkleber an der Seite haben. Für nicht mit dem Chip ausgerüstete Tonnen hingegen besteht ein sogenannter „Schüttungsstopp“, bei dem die Leerung automatisch verhindert wird. „In der ersten Zeit werden wir noch Hinweise an den Tonnen, die nicht geleert werden konnten, anbringen“, sagt Sandra Jungmaier. Die Gründe für die nicht mögliche Leerung werden die EBE in Ruhe auswerten. „Allerdings müssen wir nach einer Übergangszeit alle Tonnen ohne Transponder-Chip und Strichcodeaufkleber ersatzlos einziehen“, so Jungmaier weiter. „Denn unter anderem geht es ja beim Identsystem auch um mehr Gebührengerechtigkeit, weil nicht korrekt angemeldete Tonnen von der Leerung ausgeschlossen werden sollen.“ Gleichzeitig ermöglicht das Identsystem eine effizientere Verwaltung der bereitgestellten Abfalltonnen und einen digitalen Nachweis der Entsorgungsleistungen: Die im Kundenservicecenter der EBE eingehenden Bürgeranfragen können künftig schneller beantwortet werden, weil alle Vorgänge digital einsehbar sind.
Noch nicht gechippte Tonnen schnellstmöglich anmelden
Dass jetzt bei den Bürgerinnen und Bürgern in Essen große Unruhe aufkommt, befürchtet man bei den EBE übrigens nicht: „Wir haben seit den ersten Tests im Sommer 2023 regelmäßig über das Identsystem informiert, alle Eigentümer angeschrieben und beispielsweise auch die Wohnungsbaugesellschaften auf dem Laufenden gehalten“, so Jungmaier. „Wer jetzt feststellt, dass seine Tonne nicht gechippt ist, hat immer noch die Möglichkeit sie schnellstmöglich nachträglich anzumelden und zu veranlagen.“ Dies gehe am besten online mit einem Bestellbogen auf der Website der Entsorgungsbetriebe: ebe-essen.de. Dort gibt es auch Erklärfilme und viele Antworten auf Fragen zum Identsystem. Sandra Jungmaier: „Wir hoffen, dass wir zukünftig keine Tonnen zunächst ungeleert stehenlassen oder dann sogar einziehen müssen.“ Es sei denn natürlich, sie sind gar nicht bezahlt.